Patienten haben auch hier bereits früh selbst die Möglichkeit, die Wundheilung positiv zu beeinflussen. Sinnvoll ist es unter anderem, dass man immer mal wieder für ein paar Minuten mit der eigenen Hand flächig leicht auf die Wunde drückt. Außerdem können bereits früh unter anderem vorsichtige Massagetechniken eingesetzt werden. Diese können von Therapeuten, aber nach einer kleinen Einweisung auch von den Patienten selber eingesetzt werden. Das Gewebe wird dadurch entspannt und besser durchblutet und das neue Gewebe kann sich besser ausrichten.Zudem werden Schmerzen reduziert und die Wundheilung insgesamt nachweislich verbessert. Gegebenenfalls kann die Massage auch mit einer weichen (Zahn-)Bürste durchgeführt werden.
Es gibt zudem andere Anwendungen, die sich sehr gut anbieten.
Hier ist unter anderem die Honigmassage zu nennen. Bei dieser Form der Therapie kann schon sehr früh (bereits vor dem Wundverschluss) medizinischer Honig auf das Wundgebiet aufgetragen werden und langsam verteilt werden. Daraufhin dürfen vorsichtige Abhebungen durchgeführt werden. Der Honig ist antibakteriell und fördert die Wundheilung, er kann sogar vom Arzt verordnet werden und wird in diesem Fall von den Krankenkassen erstattet. Er ist aber auch frei verkäuflich. Für die Anwendung stehen in Deutschland der Medihoney oder Principelle IF zur Verfügung. Hier gehts zum Webshop von Principelle.
Ist die Wunde gut verschlossen kann mit günstigem, flüssigen Honig aus dem Supermarkt gearbeitet werden. Am Anfang ist der Honig sehr wasserhaltig. Je länger auf der Haut abgehoben wird, desto trockener und klebriger wird er und dementsprechend haftet die Haut besser an der Hand und die Faszien werden intensiv gegeneinander abgehoben/ mobilisiert.
Sollte die Narbe (fast) ausgeheilt sein und es hat eine unphysiologische Veränderung im Sinne unschöner oder gar unfunktioneller Narben stattgefunden, gibt es trotzdem noch Behandlungsmöglichkeiten. Therapeuten können beispielsweise durch gezielte Griffe und Techniken die Einschränkungen, welche durch das Narbengewebe hervorgerufen werden, lösen. Hier steht eine breite Palette an Behandlungen zur Verfügung, wobei einige sehr sanft (und trotzdem effektiv) sind, während andere durchaus schmerzhaft und intensiv sein können, aber dafür eine schnelle Linderung bringen können. Die Auswahl ist vor allem abhängig von der Narbenform und der Lokalisation. Um die Wirkung zu verbessern, lässt sich das Gewebe auch mit Wärme vorbehandeln, um es aufzuweichen.
Die Hände der Therapeuten können zudem durch den Einsatz diverser Instrumente unterstützt werden. Hier sind zum Beispiel Schröpfköpfe, Ultraschallgeräte, Narbenstäbe, Nadelroller, Flossing-Bänder und Schaber zu nennen.
Diese können auf verschiedenste Art und Weise dazu eingesetzt werden, die Narbe zu behandeln. Die Intentionen reichen hier von vorsichtiger Mobilisation des Narbengewebes (zum Beispiel im Bauchraum) bis hin zu einer gezielten Retraumatisierung des Narbengewebes, um eine neue Wundheilung zu initiieren. Hierbei wird das unphysiologisch aufgebaute Gewebe auch durch körpereigene Enzyme abgebaut und neues, optimaler Weise funktionelleres, Gewebe aufgebaut. Ein weiterer Ansatz ist die energetische Störung durch eine Narbe. Hierbei untersucht der Therapeut die Narbe auf energetische Störungen und behandelt sie im Fall eines Befundes auf Basis des entsprechenden Gedankenmodells. Auch hierbei können teils erstaunliche Ergebnisse erzielt werden. Zudem kann die Therapie sehr gut und sinnvoll durch Kompressionskleidung oder Silikonauflagen ergänzt werden.
Manchmal reichen die Möglichkeiten der Therapeuten jedoch leider nicht aus, um den gewünschten Grad der Veränderung zu erreichen. In einem solchen Fall können Ärzte (und zum Teil auch Heilpraktiker) die Narbe zum Beispiel unterspritzen, wodurch das Gewebe direkt gelöst werden kann. In schweren Fällen können Narben auch operativ entfernt werden.
Text teils übernommen in Absprache mit N. Bringeland.
Im Internet finden Sie speziell ausgebildete Narbentherapeuten die deutschlandweit arbeiten.