Trigeminusschmerzen oder -neuralgie. Ein Begriff den viele schon gehört haben und mit vielleicht nicht so schönen Erinnerungen in Verbindung setzen. Aber was ist das genau?
Auf Anfrage einer Mail hier eine ganz knappe, kurze Erklärung eines für mich wichtigsten Nerves in der Schmerztherapie und Selbstbehandlungsmöglichkeit.
Im Hirnstamm gibt es einen Bereich mit 3 Nervenkernen- der Ursprung des Nerven Tri- (3) geminus. Von dort gibt es einen Abgang zu einem großen Ganglion, von dem wieder einzelne Äste entspringen. Jeder Ast vom Trigeminus gibt immer einen Ramus (Ast) meningeus zur Versorgung der Hirnhäute ab.
Der Trigeminus ist ja dafür bekannt, dass er den Kopf sensibel innerviert (versorgt), allerdings hat er auch einen motorischen Anteil.
Der Nervus Trigeminus besteht aus dem ( mit Versorgungsgebiet):
N.Ophthalmicus– Auge ( Lid, Iris, Tränendrüse), Stirn, Nase (Schleimäute)
N. Maxilaris– Schleimhaut harter und weicher Gaumen, Haut zwischen Auge und Oberlippe, Kieferhöhle, Zähne, Oberkiefer.
N. Mandibularis- Bereich zwischen Ohr und Unterkiefer sensibel und zusätzlich als einziger Ast den Unterkiefer auch motorisch
Da die motorische Versorungsbahnen auch den M.Masseter ( unseren stärksten Muskel- Beißmuskel) versorgen und unter diesem oder durch diesen verlaufen, kann es sein, dass der Nerv rückkoppelnd gereizt wird und eine Reizung im Hirnstamm ankommt, wenn wir durch Alltagsstress oft die Zähne zusammenbeißen oder nachts knirschen.
Wenn wir uns verletzen leiten Nozizeptoren ( Schmerzrezeptoren) ein Signal über Nerven ins Rückenmark. Von dort gelangt das Signal über den Hirnstamm zum Gehirn.
Ist nun durch viel Stress, knirschen oder andere Ursachen der N.Trigeminus schon gereizt und befinden sich diese Informationen schon im Hirnstamm, wird alles was dort durchkommt, stärker wahrgenommen. Darum ist es so wichtig bei Schmerzen den Kiefer zu entspannen.
Simples Beispiel- unter der Geburt soll man schreien, den Mund öffnen- so wird automatisch Spannung aus dem Masseter genommen und der Schmerz nicht so intensiv gespürt.
Außerdem liegen in der Nähe der Nervenkerne im Hirnstamm die Sinneszellen des Innenohrs, sodass es zu evtl zu Tinnitussymptomen kommen kann.