Reflektorische Beckenbodenentspannung über den Kiefer

Alle Strukturen, die sich unterhalb des Zwerchfells befinden, werden vom Kiefergelenk beeinflusst. Kiefergelenkblockaden führen zu Schmerzen und Stauungen in der unteren Körperhälfte.
Sogar die Atemfunktion und das freie Schwingen des Zwerchfells werden vom Kiefer beeinflusst..
Das Runterschlucken von Stress oder Schmerzen, über das Zähne zusammenbeißen, verändert die Zwerchfellaktivität und lässt Rücken- und Bauchmuskeln an Haltefähigkeit verlieren.
Der Mundboden beeinflusst den Beckenboden. Dies indiziert die Behandlung von Inkontinenz zur Stärkung des Beckenbodens über den M. hyoideus.

Entspannungsübungen der Kiefermuskulatur sind also auch für eine gut funktionierende Haltearbeit des Beckenbodens Voraussetzung.

Der Mundboden wird von 2 unterschiedlichen Muskelgruppen beeinflusst:

Suprahyale Muskulatur: Sie zieht das Zungenbein nach oben und ist am Schluckakt beteiligt.

Musculus geniohyoideus, Ursprung: Kinn (Unterkiefer)
Musculus digastricus mit Venter anterior, Ansatz: Unterkiefer

Schöne Animation von Doccheck-Flexion


Musculus digastricus


Musculus mylohyoideus, Ursprung: Unterkiefer
Schöne Animation von Doccheck-Flexion


Musculus mylohyoideus


Musculus stylohyoideus, Ursprung: Processus styloideus des Schläfenbeins

Infrahyale Muskulatur: Sie zieht das Zungenbein nach unten.

Musculus omohyoideus, Ursprung: Schulterblatt
Musculus sternohyoideus, Ursprung: Hinterseite des Manubrium sterni am Brustbein
Musculus sternothyroideus, Ursprung: wie letzterer. Er setzt als einziger Muskel der Gruppe nicht am Zungenbein, sondern am Schildknorpel an.
Musculus thyrohyoideus, Ursprung: Schildknorpel. Er dient als Fortsetzung des M. sternothyroideus.